Zaubertränke, Klasse 6, irgendwann zwischen dem 14. und 28. März

Leon und Zack

Leon lehnte lässig an der Wand zum Klassenzimmer. Er war ausnahmsweise einmal der ersten, die hier unten herum gammelten und darauf warteten, dass der Unterricht begann. Würde er dieses bescheuerte Fach nicht brauchen, stünde er sicher nicht hier. Die halbe Nacht hatte er sich mit dem Aufsatz herum geschlagen, der nun jedoch auch wirklich alle wichtigen Aspekte enthalten sollte, die es über den Mondstein zu berichten gab.
Dafür hatte der Gryffindor jetzt Ringe unter den Augen und wäre wesentlich lieber ins Bett gefallen als bei Pyrites in den Unterricht zu rennen.
Er konnte diesen Professor sowieso nicht ausstehen. Der Typ hatte irgendetwas, das ihn unsympathisch machte und ob dies unbedingt nur die Art war, die Slytherins zu bevorzugen, wusste Leon nicht.
„Morgen, Professor“, grüßte er diesen, wenn auch nicht im freundlichsten aller Töne, sondern immerhin versucht neutral.
War jedenfalls besser als nichts, Punkte hatte Gryffindor dank James sowieso kaum noch welche, die man abziehen konnte.

Leon und Zack

Zack war heute ziemlich genervt. Castiel hatte ihn heute wieder einmal lange wach gehalten und er hatte definitiv nicht genug Schlaf bekommen. „Morgen Mr.Whitefeather“, grüsste er ebenfalls. „Sie sollten sich vielleicht einen anderen Ton angewöhnen, wenn sie nicht bald Punkte verlieren möchten“, raunzte er nur, schloss die Tür auf und trat an. „Ich hoffe sie haben den Aufsatz geschrieben, ansonsten können sie gleich wieder ins Bett gehen und sich dann zum Nachsitzen melden“, stellte er gleich klar, warf seine Mappe auf den Tisch und setzte sich.

Heute konnte einfach kein guter Tag werden, nicht wenn der Morgen schon so begann. Und dann hatte er auch noch die Gryffindors, mit diesem Whitefeather Bengel, der das Kinn weiter Oben hatte, als die Schulltussis. „Sie können mir den Aufsatz gleich vorbei bringen, ich guck ihn mir an, bevor der Rest eintrifft.“ Er würde garantiert irgend einen Fehler finden, der es einigermassen rechtfertigen würde, wieso er den Aufsatz entzwei reissen würde und genau diesen wollte er finden.

Leon, Professor Pyrites und Sarin

Sarin war komischerweise mal früh dran. Zwar war er noch total verschlafen, trotzdem hatte er wie meistens bereits wieder gute Laune. Leon war im Schlafsaal nicht mehr zu finden gewesen und auch in der Grossen Halle war er nirgends anzutreffen gewesen und so dachte Sari, wer wäre schon los gegangen. Er hatte bisher noch nicht mit ihm reden können, Em hatte ihm gestern gesagt, dass Leon ihr Bruder wäre und das müssten sie unbedingt besprechen. Auch wenn Sarin selbst nicht wusste, was es da zu besprechen gibt.

Leon sass bereits an seinem Pult und auch der Professor war schon da. „Morgen Professor“, grüsste Sarin gut gelaunt, als er Leon erblickte. „Na mein Freund“, grüsse er ihn und klopfte ihm auf die Schulter. „Wir müssen reden“, fing er sogleich an und seine Stimme wandelte sich so, dass man meinten könnte, es würde ein richtig ernstes Thema folgen. „Em ist am Boden zerstört, wie kannst du ihr das nur antun und ihr Bruder sein?“, fragte er, musste aber schon nach kurzer Zeit lauf los lachen. „Nein ehrlich, ich freu mich tierisch für sie, da hat sie sich wirklich eine gute Familie ausgewählt“, fügte er dann noch ehrlich hinzu. Anstalten seine Schulsachen auszupacken machte er erst gar nicht, er hatte den Aufsatz nicht geschrieben und nahm an, dass er gleich wieder rausfliegen würde.

Pyrites,Sarin und Leon

Leon hob eine Augenbraue. "Punkte verlieren könnte sich als schwierig gestalten, Gryffindor hat keine mehr", entgegnete er. In etwa stimmte das auch, denn nach der verunglückten Rettungsaktion von James und Christine hatten Ravenclaw und Gryffindor saftig an Punkten eingebüßt. Soweit dem Gryffindor klar war, hatte sich seither nichts an dieser Situation geändert.

"Hätte ich den Aufsatz nicht, wäre ich gleich im Bett geblieben", Leon packte das ordentlich zusammen gerollte Pergament aus. Er hatte ja extra noch einmal mit Severus Snape geredet, um die letzten Teile dazu zusammen zu bekommen. Dieses Mal sollte auch dieses Aas von einem Professor nichts an seiner Arbeit auszusetzen haben. Auch wenn Leon sonst nicht viel ernst nahm, wenn er Auror werden wollte, dann musste er eine halbwegs gute Note in Zaubertränke präsentieren können.

Mit dem leisen Gefühl, dass der Professor nur darauf aus war ein Haar in der Suppe, oder besser einen Fehler in dem Aufsatz, zu finden, reichte Leon ihm das Pergament. Eigentlich sollte das, was er aufgeschrieben hatte, richtig sein. Möglicherweise hätte er an manchen Stellen ein wenig genauer erklären können, anstatt nur die Folgen eines Fehlers aufzuschreiben, doch letztendlich war das, was er geschrieben hatte, schon einmal nicht grundverkehrt.

Ein Grinsen flog über Leons Gesicht, als Sarin das Klassenzimmer betrat. "Was ist denn hier los? Ich meine, schlimm genug, dass ich heute pünkltich war, aber was machst du denn schon hier?", grüßte er scherzend. "Was sollen denn die anderen von dir denken? Willst du jetzt etwa anständig werden?"

Auf die Sache wegen Emilie grinste er noch breiter. "Hey, ich dachte bisher, meine Zwillingsschwester mag mich. So viel zum Am-Boden-zerstört-Sein", meinte er. "Ich freu mich auch. Bei uns ist zwar nicht alles perfekt, aber immerhin wissen wir jetzt, dass ihre leibliche Familie nicht aus lauter Massenmördern, Todessern und anderen Irren besteht."

Leon und Sarin

„Ja, ich frag mich auch, was hier los ist. Normalerweise sind wir doch die Letzten“, stimmte Sarin grinsend zu. „Keine Sorge ich will nicht anständig werden, ich hab nur dich gesucht und da du weder im Gemeinschaftsraum, noch in der grossen Halle auf mich gewartet hast, dachte ich, du wärst vielleicht schon hier“, warf Sari Leon mit einem Grinsen vor, das zeigte, dass er eigentlich überhaupt nicht sauer war.

Leon hatte offensichtlich gerade seinen Aufsatz abgegeben, denn Pyrites beachtete Sarin gar nicht weiter und war bereits daran den Aufsatz zu korrigieren. „Hey, wenn Patrick reinkommt, musst du ihn dann kurz ablenken, ich brauch dem seinen Aufsatz“, meinte er mit einem fiesen Grinsen auf dem Gesicht. „Der hat mich schliesslich auch erst gerade wieder Mal verpetzt, als ich bei Semijonow dessen Stuhl mit einem Zauber belegt habe, dass er wegfährt, wenn der Professor drauf sitzen will und schreit, dass ihn schon wieder so ein Arsch platt machen will“, erklärte er sich noch kurz und musste bei der Vorstellung lachen. Leider hatte es ja dann nicht geklappt.

„Jap, ich denke schon, dass sie dich mag“, stimmte er ihm zu. „Aber ich war doch schon ziemlich geschockt, als sie mir das gesagt hat“, fügte er an. Der Schädel brummte noch immer, da er erst gestern mit Em unterwegs war und er in Hogsmeade einen Kampf gegen einen ziemlichen Riesen geführt hatte. Zwar hatte er schlussendlich gewonnen, aber in Professor Whitefeathers Büro ging er dann K.O.

„Naja, dich nicht als Irrer zu bezeichnen ist auch falsch“, meinte Sarin lachend. „Ach und Maxie will mal wieder einen Streich mit uns Zweien planen. Das haben wir schon viel zu lange nicht mehr gemacht. Irgendwelche Ideen?“, fragte er ihn dann. „Zudem müssen Maxie und ich den Ausflug nach Hogsmeade nochmals machen, der ging ziemlich in die Hosen“, fügte er noch an und fasste sich an den Kopf, der immer noch dröhnte.